GCJZ Mainz siteheader

Gesellschaft CJZ Mainz e.V.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz e.V.
Augustinerstraße 34
55116 Mainz

Dr. Anke Joisten-Pruschke, Geschäftsführung
Fon 0 61 1 / 1 57 52 41

E-Mail a.joistenpruschke@gmail.com *NEU*
Homepage mainz.deutscher-koordinierungsrat.de

Visionen der gerechten Gesellschaft – Deutsch-Jüdischer Universalismus im Zeitalter des deutschen Nationalismus

Vortrag und Diskussion
mit Dr. Jobst Paul

01. Februar 2017

Neue Synagoge - 19:30 Uhr
Synagogenplatz 1, Mainz


Seit der Aufklärung und noch bis unmittelbar vor Beginn der NS-Diktatur haben sich Tausende deutsch-jüdischer Autoren zu drängenden zeitgeschichtlichen Problemen zu Wort gemeldet. Auf der Grundlage von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sollte ein demokratisches, modernes Deutschland als leuchtendes Beispiel für die Welt erstehen.

Die bürgerlichen Eliten in Deutschland übergingen diese Botschaften allerdings weitgehend mit Schweigen, bzw. verweigerten sich der kulturellen Teilhabe der jüdischen Minderheit bis weit ins wilhelminische Kaiserreich. Die umfangreiche sozialethische Literatur des deutschen Judentums hat daher bis heute im kulturellen Selbstverständnis der Deutschen keine Spuren hinterlassen.

Im Rahmen des Projekts Deutsch-Jüdische Autoren des 19. Jahrhunderts. Schriften zu Staat, Nation, Gesellschaft arbeitet eine Projektgruppe des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung und des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte in Essen daran, diese umfangreiche Literatur aufzuarbeiten, um ihr die heutige kulturelle und gesellschaftliche Rezeption zu verschaffen, die ihr in Deutschland so lange verwehrt war.

Dr. Jobst Paul, Koordinator der Projektgruppe, führt in die visionären Positionen dieser Literatur ein, aber auch in ihre Auseinandersetzung mit Anspruch und Wirklichkeit christlicher Hegemonie.

Dr. Jobst Paul ist Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaftler und Mitarbeiter am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung. Seine Schwerpunkte sind Analysen zu Rassismus und Antisemitismus, zu Binarismus und zu didaktischen Konzeptionen gegen Ausgrenzung. Darüber hinaus arbeitet er zu den jüdisch-christlichen Beziehungen und zur jüdischen Sozialethik.